 |
Food-Blogging von leeren Tellern? |
Vor einem dreiviertel Jahr hatte ich diesen Blog aufgesetzt
und zwar in der ehrlichen Absicht, ein Vegan-Food-Blogger zu werden. Das ist
eine tolle Sache für jemanden, der gerne vegan kocht und gerne fotografiert.
Nun bin ich jedoch jemand, der gerne vegan kocht und gerne vegan isst. Das ist
auch eine tolle Sache. Nur esse ich leider zumeist schneller als ich
fotografieren kann. Das ist keine so tolle Sache. Zumindest nicht für den Blog.
Mir schmeckt’s ja dennoch. Obwohl ich also das Food-Bloggen aufgrund des
signifikanten Geschwindigkeitsnachteils meiner fotografischen Fähigkeiten
gegenüber meinen erworbenen Nahrungsmittelaufnahmekompetenzen aufzugeben
gezwungen war, möchte ich meine ursprüngliche Absicht, etwas modifiziert, dennoch
weiterverfolgen. In meinem Kopf schwirren einfach zu viele Gedanken zum Thema
vegane Ernährung und vegane Lebensweise, als das ich sie für mich behalten
könnte. Veganes Mitteilungsbedürfnis trifft ehemaligen Food-Blog. Heraus kommt:
Mein-Veganer-Alltagsgedanken-und-wenn-ich-schneller-fotografiere-als-esse-auch-Food-Blog.
Und hier geht’s auch schon mit dem ersten Non-Food-Eintrag
los (wie im
plasic-diary werden es wohl zwei pro Monat werden): Gestern Abend hatte
ich mal wieder eine
Veranstaltung. Dieses Mal jedoch inklusive Catering. Aus
den Veranstaltungen, die wir seit drei Jahren im
Alten Hallenbad organisieren, weiß
ich: Brezeln gehen immer! Also habe ich Brezeln geholt. Natürlich habe ich mich
vorher erkundigt, ob sie vegan sind. Zumeist sind sie es ja, und auch in diesem
Fall waren sie es. Ich persönlich mag Brezeln am liebsten mit Dip, und
natürlich musste da ein veganer her. Ich wurde, nach ein wenig Recherche, auf
http://www.kochtrotz.de fündig. Anfangs
erschrak ich über den Domainnamen, aber der
leckereDip, den ich mithilfe des dortigen Rezeptes anbieten konnte, überzeugte
mich rasch, dass das „t“ zur zweiten und nicht zur ersten Worthälfte gehört.
 |
Kein Dip (war auch schneller gegessen als
fotografiert), aber auch vegan: Die
Herren-Eszet-Schnitte im Brötchen :) |
Als Dip für 40 Brezeln hatte ich 500 g Cashews über Nacht
eingeweicht, dann mit 320 ml Wasser, dem Saft von drei Zitronen, 4 EL
Apfelessig und einem knappen Teelöffel Salz auf höchster Stufe in den Blender
gegeben. Die 3 PS haben binnen zwei Minuten eine cremige und homogene Masse
daraus gezaubert. Zum Schluss kamen noch vier gepresste Knoblauchzehen rein,
die ich den Mixer ein paar Sekunden lang auf kleinster Stufe damit vermengen
lies. Bis zur Veranstaltung waren noch gut drei Stunden Zeit, so dass der Dip
im Kühlschrank noch etwas fester werden konnte. Heraus kam ein leckerer,
cremiger Dip mit leicht säuerlicher Note. Absolut zu Recht mit
Sour Creme betitelt. Alle waren
begeistert: Veganer (
Natürlich! Obwohl
die Zeiten zum Glück lange vorbei sind, in denen man als Veganer alles aß, ganz
gleich ob es schmeckte; Hauptsache, es leidet kein Tier. Das hatte früher was
von veganer Passionsgeschichte: Veganer litten beim Essen anstelle der Tiere
vor dem Gegessenwerden. Wer, wie ich, in den 90ern Vegetarier war, weiß, von
was ich rede), Vegetarier, Flexitarier, Omnivore, Rohköstler und wer noch
alles im Publikum und auf der Bühne gewesen sein mag. Rein statistisch müssen
auch ein paar glückliche Laktoseunverträgliche dabei gewesen sein. Fazit:
Lecker und vegan ist eine Kombination, die auch Nicht-Veganer überzeugen kann.
Bye, bye, 90th!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen