Dienstag, 29. Dezember 2015

Glanzlichter #5: "Dann darfst du ja auch kein Gemüse vom Land essen, denn da könnte ja ein Tier drüber gelaufen sein!"

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung
#5: "Dann darfst du ja auch kein Gemüse vom Land essen, denn da könnte ja ein Tier drüber gelaufen sein!"

„Ja, nun, okay, also …“ 

Manchmal fällt es mir schon schwer, Gespräche, die so beginnen, bis zum Ende durchzuhalten. In solchen Fällen, einfach nicht abwarten, sondern gleich Herrn Godwin bestätigen:

„Das ist wie mit den Nazis!“
„Wie? Was haben die denn damit zu tun?“
„Nichts! Das ist es ja!“ 

Es ist schwer, mit jemandem über eine ethische Entscheidung zu diskutieren, der den Kern der Sache bereits nicht verstanden hat oder verstehen will. Wer nicht versteht, dass vegane Ernährung so lange vegan ist, wie Veganer das Gemüse verzehren, ohne dass das über das Gemüse laufende Tier noch auf dem Gemüse befindlich ist, glaubt auch, dass Fleisch zu essen böse ist, weil Hitler kein Vegetarier war! Es ist völlig irrelevant, ob ein Tier über mein Essen gelaufen ist, es angeknabbert hat oder gar gierig angeschaut hat. Die Entscheidung vegan zu leben, geht einher mit Respekt vor anderen Lebewesen. Ich gönne es dem Käfer, dasselbe Salatblatt für gut befunden zu haben, und würde es jedem geneigten Lebewesen gönnen, frei zu leben und denselben Löwenzahn verzehrt zu haben, den ich mir vielleicht hätte pflücken wollen, um mein Mittagessen bunter zu machen. Von wenig Respekt zeugt es allerdings, fühlende Lebewesen dicht an dicht einzupferchen, sie mit Nahrung zu mästen, die ihrer natürlichen Nahrung fremd ist, und sie zu maximal zu versachlichen, um die Qual langer Transportwege in unmenschliche Tötungsfabriken mit dem Gewissen besser vereinbaren zu gönnen. Darum geht es bei der ethischen Entscheidung zu veganer Ernährung. Ganz allgemein gesprochen möchte ich, dass ich die Spuren, die ich in der Welt hinterlasse, mit meinem Gewissen vereinbar sind. Tierische Spuren auf meinem Gemüse sind es ganz gewiss.
 

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Heiligabend ganz klassisch: Bunter Kartoffelsalat mit Würstchen

Buntes Weihnachten in der Schüssel
Heiligabend war schon immer prädestiniert für einfache Gerichte. Immerhin versprechen die beiden folgenden Tage reichhaltige Menüs, und wer sich da am zweiten Tag nicht schon die Lust am Essen verderben will, weil schon der dritte Tag in Folge geschlemmt wird, hält es an Heiligabend einfach. Bei meinen Eltern gab es früher am Abend vor Weihnachten oft Pellkartoffeln mit Sahnehering und Hausmacher Wurst. Ein anderer Klassiker ist der Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Salat war meist mit ordentlich Mayonnaise angemacht und die Würstchen waren meist Frankfurter - schließlich schreibe ich aus der Mitte Hessens und jedes andere Würstchen wäre einem Sakrileg gleichgekommen. Ich selbst habe später auch gerne Kartoffelsalat gemacht, häufig den jüdischen mit Gänseschmalz und dazu gab es Rindswürste, natürlich auch aus Frankfurt. Dies ist nun mein zweiter veganer Heiligabend, und natürlich halte ich an den Traditionen fest. Meine Freundin und ich haben uns für einen bunten Kartoffelsalat mit Tofu-WienernFrankfurtern entschieden. Der Kartoffelsalat sah so gut aus, ich musste ihn einfach fotografieren und teilen. Hier kommt er!

Kaum geschält, entpuppen sich die erdigen Kerlchen als bunte Genossen
Die Zubereitung ist denkbar einfach, denn wer möchte sich neben dem Geschenkeverpacken auch noch stundenlange Arbeit in der Küche aufhalsen? Diese Arbeit darf gerne an einem der Feiertage auf uns zukommen. Heute soll es schnell und einfach gehen, damit Zeit für die Familie bleibt. Auf geht's: Ein Kilogramm bunte Kartoffeln (bspw. Violetta, Heiderot o. ä.) mit Schale in reichlich Salzwasser kochen. Währenddessen 150 ml heiße Gemüsebrühe mit 6 EL Rapsöl und 2 EL Apfelessig Mischen. Eine Zwiebel kleinwürfeln, einen halben Bund Petersilie kleinschneiden und beides zur Gemüsebrühe geben. Sobald die Kartoffeln durch aber noch schnittfest sind, etwas abkühlen lassen und noch warm schälen. Zum Schluss kommen die in Scheiben geschnittenen warmen Kartoffeln in die warme Marinade, wo sie die Flüssigkeit und die Aromen aufnehmen können. Gut eine halbe Stunde ziehen lassen, und fertig ist das Heiligabendessen für Auge und Gaumen.

Bunte Scheiben :)
Zutaten:
1 kg bunte Kartoffeln
150 ml Gemüsebrühe
6 EL Rapsöl
2 EL Apfelessig
1 Zwiebel
1/2 Bund Petersilie

Dienstag, 22. Dezember 2015

Pastinaken Pommes meets Blauer Schwede

Aloha Freunde des veganen Genusses,

ich möchte euch hier mein erstes Gericht schmackhaft machen.

Es ist einesmeiner Lieblings-Gerichte, da es so unglaublich einfach, wie lecker ist!
Ich bin gespannt auf euer Feedback. Und hier das Rezept zu...

*Pastinaken Pommes meets Blauer Schwede*

Zutaten:
300g Pastinaken
300g Kartoffeln (Sorte: Blauer Schwede)
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Rosmarin
Thymian

Zubereitung:
Kartoffeln und Pastinaken schälen und in Pommes ähnliche Stücke schneiden. Dann die Kartoffeln und Pastinaken auf ein Backblech legen, mit dem Olivenöl bepinseln und mit salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss noch mit Rosmarin und Thymian garnieren und bei 200 Grad im Backofen goldbraun backen.

Und fertig ist ein super tolles Gericht, bei dem einem richtig warm ums Herz werden kann.....


Enjoy












Freitag, 27. November 2015

Vegane Käsesoße für Mac'n'Cheese und Nachos

Spirelli mit veganer Käsesoße, Ölsaaten
und Zitronenthymian
Ich mag schnell zubereitetes Essen. Ich mag gutes Essen. Nudeln mit Käsesoße vereinen beides. Natürlich darf da auch ein veganes Rezept nicht fehlen.

Im Internet findet man zahlreiche vegane Rezepte für Mac'n'Cheese, Käsedips oder Käsesoßen. Die Basis der Rezepte waren überwiegend Kartoffeln und Möhren. Die Kartoffeln für die Cremigkeit, die Möhren für die Farbe. Um die cremige Konsistenz Käse nachzuempfinden, braucht es natürlich Fett. Ich fand Rezepte mit Margarine, Olivenöl oder auch Cashewkernen. Die Rezepte lasen sich überwiegend sehr lecker, doch wie immer entscheidet der persönliche Geschmack beim nachkochen. Manche waren mir zu mächtig, andere zu salzig, wenige nicht käsig genug.

Ich habe mir nun mein eigenes gebastelt, das ich euch her gerne vorstelle.


Prepared to take a hot bath!
Zutaten:
- 300 g Kartoffeln
- 100 g Karotten
- 250 ml Gemüsebrühe
- 1 TL Rauchsalz
- 1 EL Zitronensaft
- 100 g Cashewkerne
- 30 g Hefeflocken
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 kleine Chili



Zubereitung:
Die Cashewkerne über Nacht einweichen. Wer keine Cashewkerne hat oder vergessen hat, sie einzuweichen, lässt sie einfach weg, nimmt anstelle der 250 ml Gemüsebrühe nur 150 und fügt 100 ml Olivenöl hinzu. Es geht um die cremige Konsistenz, und die erreicht man auf beiden Wegen.

Cremige vegane Käsesoße
Die Kartoffeln und Karotten schälen, in Scheiben schneiden und in Salzwasser weich kochen.

Währenddessen die Zwiebel, die Chilischote und die Knoblauchzehe grob würfeln und in etwas Öl anbraten (den Knoblauch ganz zum Schluss dazu; er wird schnell bitter).

Jetzt die Gemüsebrühe in den Blender, die abgegossenen Cashewkerne und die restlichen Zutaten hinzu und auf höchster Stufe pürieren. Sollte sie nicht cremig genug sein, einfach etwas Olivenöl hinzugeben.

Falls die Soße nicht gleich verzehrt wird, im Anschluss am besten nochmal in den Topf und für 10 Minuten bei 70° C köcheln lassen. Das tötet eventuell vorhandene Keime ab und erhöht die Haltbarkeit.



Nun gibt es folgende Optionen: über die Nudeln damit, ins Schälchen für die Nachos zum Videoabend oder aufheben für später. Im Kühlschrank hält sie sich in einem vorher ausgekochten Bügelverschlussglas mindestens eine Woche, im Tiefkühler bestimmt drei Monate.

Damit steht dem veganen Videoabend nichts mehr im Weg!

Dienstag, 27. Oktober 2015

Glanzlichter #4: "Und warum isst du Pflanzen? Die haben doch auch Gefühle!"

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung

#4: "Und warum isst du Pflanzen? Die haben doch auch Gefühle!"

Okay, jetzt wird es anstrengend, dachte ich mir. Zwar hatte ich das Thema "Meine Gründe für vegane Ernährung" beim Essen nicht einmal angesprochen. Es wurde mir einfach beim Seitenblick auf meinen Teller als Beilage aufgedrängt. Mein Tischnachbar, mit dem ich mich bis zu diesem Moment noch gar nicht unterhalten hatte, unterfüttert sein vermeintliches Argument gegen vegane Ernährung wie folgt: Schließlich gäbe es Pflanzen, die bei Waldbränden Stoffe abgäben, mit denen sie andere Pflanzen warnten, die dann auf die Warnung reagierten und sich vor dem Feuer schützten. Ich erwiderte, dass es etwas viel hineininterpretiert wäre, diesen Vorgang als Empathie und Sozialverhalten unter Pflanzen zu interpretieren. Schließlich sei es wahrscheinlicher, dass die von der Pflanze ausgestoßenen Stoffe, den Pflanzen, die darauf zu reagieren in der Lage waren, schlicht einen evolutionären Vorteil verschafften, und dass es durchaus unwillkürliche Gründe geben mag, weshalb eine Pflanze bei Temperaturänderungen Stoffe ausscheiden könnte. Daraufhin erfolgte unmittelbar der emotionale Ausbruch: Ich könne so nicht argumentieren und ich würde unsachlich und ganz willkürlich entscheiden, welches Lebewesen fühle und daher nicht gegessen werden dürfe. 
Manchmal überrascht es mich, zu welchen Gefühlsausbrüchen die pure Anwesenheit eines Veganers führen kann. Nur manchmal allerdings!

Lieber Tischnachbar, weder habe ich behauptet, die Entscheidungsinstanz zu sein, welche Lebewesen gegessen werden dürfen und welche nicht. Ich habe lediglich für mich entschieden, dass kein Tier für meine Ernährung sterben muss. Zweitens habe ich weder dich noch dein Putenschnitzel angegriffen, und drittens hatte ich meinen Mund eigentlich nur aufgemacht, um den nächsten leblosen Brokkolo mit meinen Zähnen zu zermalen. Es kommt mir ein wenig so vor, als hättest du einen ewig alten Veganer-Bekämpfungs-Diskussionsfaden aus dem Internet in deinem Gehirn aktiviert und ihn zu einem Präventivschlag instrumentalisiert. Man weiß ja nie, wann der Veganer mit der moralischen Keule ausholt. Besser gleich drauf!

Ja, es gibt Studien, die sich mit Reaktionen und Interaktionen von Pflanzen befassen. Sie haben vor allem eins gemein:   1)  In den seriösen Studien ist keine Rede von Gefühlen 2) In den Medien, die über diese Studien berichten, wird ausdrücklich von Pflanzengefühlen geschrieben und die Head-Lines lauten: "Schock-Nachricht für Veganer!", "Veganer aufgepasst: Pflanzen wollen nicht gefressen werden!" bis hin zu "Bäume und Gemüse leben in Todesangst!". "Pflanze produziert Abwehrstoff gegen Raupen" ist vermutlich auch nicht polarisierend genug, um Auflage zu schaffen.

Ja, es gibt Pflanzen, die, sobald sie angeknabbert werden, Abwehrsubstanzen produzieren. Bei manchen Bäumen führt die Produktion der chemischen Substanz sogar dazu, dass andere Bäume den Stoff ebenfalls zu produzieren beginnen. Es gibt Pflanzen, die sich zusammenfalten, als seien sie welk, sobald sie berührt werden. Es gibt Pflanzen, die ihren Nährstoffgehalt herabsetzen, sodass Fressfeinde nicht satt werden und von ihnen ablassen. Pflanzen haben viele Mechanismen entwickelt, die ihr Überleben sichern. Aber es sind Mechanismen und nicht Zeugnisse von Bewusstsein. Mechanismen, die sich durchgesetzt haben, weil sie diesen Pflanzen einen evolutionären Vorteil gegenüber jenen Pflanzen verschafften, die sich nicht auf diese Weise vor Fressfeinden schützen konnten. Es ist kein Ausdruck von Bewusstsein und auch kein Gefühl, denn zu einem Bewusstsein gehört die Macht der freien Entscheidung. Die Pflanze wird immer mit Abwehrsubstanzen reagieren, sich immer zusammenfalten und immer ihren Nährstoffgehalt herabsetzen, wenn der Fressfeind da ist. Ein Bewusstsein wäre zu anderen Entscheidungen in der Lage: „Oh, das ist ja nur ein kleiner Käfer, den lasse ich jetzt mal knabbern“ oder „Hey, wieder diese widerliche Raupe von gestern. Die kriegt jetzt mal die doppelte Menge Abwehrstoffe ab. Dann weiß sie, was sie davon hat!“.

Aber … selbst wenn Pflanzen genau wie Tiere ein Bewusstsein hätten, fühlten und ganz tolle grüne Kumpels sein könnten, wenn wir nur miteinander zu kommunizieren in der Lage wären, wäre dieser Umstand doch kein Grund für mich Tiere, deren Bewusstsein, Gefühle und Kumpeldasein ich dahingegen wahrnehmen kann, wieder zu essen zu beginnen.
„Ha, ha, Veganer, Pflanzen können fühlen! Ihr müsst jetzt wieder Tiere essen, weil eure ganze Argumentation nun im Eimer ist!“
Eben nicht! Wenn ich die Wahl habe, verschmähe ich doch lieber die Lebewesens, deren Fühlen ich emphatisch registrieren kann. Das kann ich bei einer Pflanze nicht. Die Gefühle von Schweinen im Schlachthof kann ich ebenso wahrnehmen wie die von Tieren in engen Käfigen. Aber vielleicht lassen sich Chicken Nuggets vom Aldi einfach mit mehr Genuss essen, wenn man sich sicher glaubt, dass auch Pflanzen fühlen. Nun, dann: Buon appetito!

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Einfache Chili-Pasta-Soße an Vollkorn-Spirelli

Bio-Vollkorn-Spirelli mit Chili-Soße,
garniert mit Ölsaaten und Sprossen
Manchmal reichen wenige Zutaten. Wenn es dann auch noch einfach zuzubereiten ist, sind alle (veganen) Spatzen gefangen (bitte gleich wieder frei lassen). Am Wochenende habe ich die letzte Ernte Chilis aus dem Garten eingeholt: Ein großer Topf voll dunkelroter, milder Früchte. Mein Plan war, ein Drittel zu pürieren und die andere Hälfte in der Pfanne anzubraten, damit meine Pasta-Soße etwas mehr Biss und Aromen enthält. Als ich die erste Chili aufgeschnitten hatte, entschied ich mich spontan die Kerne vorher zu entfernen. Dadurch wurde meine einfache Pasta-Soße zu einer einfachen, aber etwas langwierig zuzubereitenden Soße. Die gewürfelten Chilis habe ich zusammen mit gewürfelten Zwiebeln und gehacktem Knoblauch leicht angebrachten und dann mit dem Chilipüree, das ich mit einer Tasse Wasser im Mixer pürieren ließ, abgelöscht. Zusammen mit 2 TL Salz ließ ich die Soße für gut zwei Stunden auf ein Drittel des ursprünglichen Volumens reduzieren. Am Ende des Kochvorgangs würzte ich es mit frischem Pfeffer aus der Mühle. Drauf auf die Nudeln, und das Leben ist schön. Die Chilikerne habe ich übrigens gemahlen und als Pulver bereitgestellt. Wer will, der kann der milden, leicht pikanten Soße die Höllenglut wieder zurück bringen.

Zutaten
600 g Chilischoten, mild
3 kleine Zwiebeln, gewürfelt
6 Knoblauchzehen, gehackt
2 TL Salz
Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung
- Chilis entkernen
- Ein Drittel klein würfeln
- Zwei Drittel mit einer Tasse Wasser pürieren
- Chiliwürfel zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch anbraten
- Mit Chilipüree ablöschen
- Zusammen mit Salz bei niedriger Temperatur auf ein Drittel reduzieren lassen
- Mit Pfeffer abschmecken


Satte Ernte im Entkernungsprozess

Zwiebeln, Chilis und Knobi kurz vor dem heißen Ölbad

Finis - hält sich gut fünf Tage im Kühlschrank


Samstag, 26. September 2015

Herbst-/Winterjacke ohne Daunen und (Kunst-)Pelz

Für viele von uns stellt sich in diesen Tagen wieder die Frage nach einer neuen Jacke für die kalte Jahreszeit. 

Da auch mir das Wohl der Tiere eine Verpflichtung ist, möchte ich an dieser Stelle eine Bitte an alle Leser der Blogs richten: 

 >>> Kauft bitte Jacken ohne Daunen und ohne (Kunst-)Pelz

 
Für die „Ernte“ der Daunen werden Gänse massiv gequält. Siehe Link: http://www.veganblog.de/2015/09/kuschelig-warm-ohne-daunen-und-lebendrupf/ 
 
 Die Herstellung von Pelz würde ich nur bedingt als tierlieb bezeichnen:   http://pelz.peta.de/#sts=LEIDEN%20F%C3%9CR%20PELZ (Achtung: schlimme Bilder) 


Hier die Empfehlung von http://www.veganblog.de/: 
 
Der Handel bietet eine große Auswahl an synthetischen und pflanzlichen Alternativen
Produkte, die synthetische Fasern beinhalten, haben häufig bessere Trage- und Pflegeeigenschaften als Daunen. Materialien wie PrimaLoft und Thermore Ecodown, die auf Basis von Polyester hergestellt werden, haben selbst im nassen Zustand sehr gute Isolationseigenschaften und trocknen zudem viel schneller als Daunen, da sie nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Dies hemmt das Wachstum von Bakterien und die Bildung von Schimmel, was sie besonders interessant für Allergiker macht.
Synthesefasern können bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden. Das spart Zeit und Energie. Zudem sind sie sehr leicht, windabweisend und strapazierfähig.
Auch Fleecejacken aus recyceltem Polyester sind eine wärmende und sogar nachhaltige Option.

Es gibt jedoch auch Alternativen zu klassischen Synthetikfasern. Lyocell besteht beispielsweise aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, ist sehr widerstandsfähig und kann Feuchtigkeit gut aufnehmen und auch wieder abgeben. Bekleidung aus Lyocell ist sehr hygienisch, da sie auch bei höheren Temperaturen gewaschen werden kann.
Die Pflanzenfaser Kapok, die vom Kapokbaum stammt, ist eine sehr leichte Faser. Sie kann Luft besonders gut einschließen und hält dadurch extrem warm.

Du solltest gezielt nach Jacken fragen, in denen keine Daunen verarbeitet wurden. Dies erhöht den Druck auf die Hersteller und animiert sie zudem vermehrt vegane Alternativen anzubieten.
Auch das „PETA-Approved Vegan“ Logo hilft dir dabei vegane Winterjacken zu finden, die es unter anderem von Bleed, Derbe, Save the Duck oder Ragwear gibt.


Ich zähle auf Euch! 

Gruß, 
Dennis 

Quelle: www.peta.de


Dienstag, 15. September 2015

Tofu selbst gemacht

Drei Zutaten und mit der Zitronensäure kann
man sogar Kalk im Bad entfernen ;-)
Samstags ist nun mein Soja-Tag. Freitagabend weiche ich 300 g Bohnen ein, samstagmorgens dann in drei Raten in die Soyabella damit. Aus einem halben Liter mache ich Joghurt, einen halben Liter hebe ich zum Kochen auf. Aus den restlichen beiden Litern mache ich Tofu und aus dem anfallenden Okara meine Frikadellen, die ich teils am Abend esse, teils angebraten einfriere, oder einen Kuchen. Ergiebig ist es allemal: Aus den 300 g trockenen Sojabohnen werden 800 g Okara, 200 g Tofu, ein halber Liter Joghurt und ein halber Liter Soja-Milch. Die Bilanz kann sich sehen lassen. 
Nun aber zum Tofu: Die Zubereitung ist denkbar einfach. Die Soja-Milch muss nur auf 70 Grad erwärmt werden, dann wird die Zitronensäure in ein paar EL Wasser gelöst, zu zwei Dritteln zur Soja-Milch hinzugegeben und untergerührt. Der Topf sollte jetzt von der Kochstelle genommen werden und mit geschlossenem Deckel 10 Minuten ruhen. Nach dieser Zeit ist die Soja-Milch durch die Zitronensäure größtenteils geronnen und hat sich abgesetzt. Jetzt die restliche gelöste Zitronensäure hinzugeben, oberflächlich einrühren und weitere 5 Minuten bei geschlossenem Deckel arbeiten lassen. Jetzt ist das Soja-Eiweiß vollständig geronnen und kann mit einem Nussmilch-Netz von der noch enthaltenen Molke getrennt werden. Wer Seiden-Tofu möchte, ist nun fertig. Wer einen festen Tofu möchte, gibt ihn in eine Tofu- oder Käsepresse. Dazu sollte er sehr gut im Nussmilch-Netz von der Flüssigkeit befreit sein. Ich beschwere meine Tofupresse mir 1 kg Gewicht und lasse ihn 24 bis 48 Stunden im Kühlschrank fest werden, je nach gewünschtem Festigkeitsgrad. Im Anschluss kann beispielsweise ein leckeres Rühr-Tofu daraus werden, oder ich mariniere ihn wie ein Steak und brate ihn als eiweißreiche Beilage zum Gemüse, oder ich nutze ich in einer Bolognese, oder, oder, oder …

Zutaten
2 Liter Sojamilch
2-3 TL Zitronensäure

Kurzanleitung
 Soja-Milch auf 70 Grad erwärmen
-          Zitronensäure in Wasser lösen
-          Topf mit Soja-Milch von der Kochstelle nehmen
-          2/3 der gelösten Zitronen säure zur Soja-Milch geben und verrühren
-          10 Minuten bei geschlossenem Deckel ruhen lassen
-          Restliches Drittel hinzugeben und oberflächlich unterrühren
-          5 Minuten ruhen lassen
-          Mittels Nussmilch-Netz entwässern
-             Seiden-Tofu – fertig
-              Schnittfester Tofu – in Tofu-Presse in 24 – 48 Stunden beschwert im Kühlschrank pressen

Bei 70° wallt die Soja-Milch auf: Runter vom Herd

Soja-Protein hat sich von der Molke getrennt

Nuss-Netz im Einsatz, Inhalt: Seiden-Tofu

Fertig gepresster fester Tofu

Erfrischende Soja-Molke!
Kann man trinken, muss man aber nicht ;-)



Mittwoch, 9. September 2015

"My Heart Beats Vegan" in Karlsruhe

Der einladende Thekenbereich
Es gibt manche kulinarische Erlebnisse, an die man zunächst zurückdenkt und sich dann im Hier und Jetzt denkt: "Scotty, beam me back!" So war es vorletzten Samstag, als mich mein künstlerisches Treiben nach Karlsruhe führte. Per Webrecherche, die sich im Falle Karlsruhes für Veganer traumhaft einfach gestaltet, denn mit Karlsruhe-vegan.org gibt es einen veganen Stadtführer, erkor für mich und meine Begleiter ein dem Veranstaltungsort nahe gelegenes veganes Restaurant. Es trägt die programmseiende Bezeichnung "My Heart Beats Vegan". Als wir eintraten, begrüßte uns eine helle und freundliche Atmosphäre nebst einer nicht minder herzlichen Bedienung. Wir ergatterten den vermeintlich letzten freien Tisch. Vermeintlich, denn der augenscheinliche Hauptgastraum, der die Größe eines üblichen veganen Restaurant in Frankfurt hatte, war nur einer von zweien, der ebenso wie der Biergarten nicht mal einen einzigen freien Tisch mehr aufwies. Glück gehabt!

Bild: unscharf! Burger: Scharf i. S. v. sehr lecker!
Die Speisekarte ist so, wie ich sie mag: Eine Auswahl an Speisen, die sich mit zwei Blicken erschließt und mich dann ohne großes Hadern bestellen lässt. Sechs Burger, je viermal Pasta und Salate und dazu noch ein paar Beilagen lassen eine rasche Entscheidung erwarten. Wer unter den Speisen, die fantasievolle Namen tragen wie "Mama Marrakesch" oder "Sommer auf Yucatán" nichts findet, ist selbst schuld, denn jedem Geschmack wird etwas geboten. Letztlich fiel die Wahl flott aus, jedoch nicht leicht, da alles so lecker kombiniert war. Ich entschied mich für einen "Texas High Noon", einen Burger mit einem mit Cornflakes ummantelten Stück texturiertem Sojaeiweiß, einem dünnen Stück Räuchertofu nebst Cocktail- und Barbecuesauce sowie knackigem Gemüse. Dazu gab es selbstgemachte Pommes mit veganer Mayo und als Getränk eine hausgemachte Zitronenlimonade. Pommes und Mayo waren gut - nichts auszusetzen -, die Limo sehr lecker und erfrischend, doch der Burger war der Hammer. Das Bun war fluffig genug, um es mit einem Bun aus Auszugsmehl aufzunehmen, und kräftig genug, um als Vollkorn-Bun erkannt zu werden. Beim Reinbeißen lieferten sich Salat und Soja-Pattie ein Knusper-Duell, Soja-Patty und Räuchertofu waren bestens aufeinander abgestimmt - jeder von ihnen steuerte seine Aromen bei, ohne den anderen zu überdecken - und die Soßen füllten die geschmacklichen Fugen zwischen den so unterschiedlichen Patties hervorragend aus. "Scotty, beam me back!" Ich muss wohl öfter in Karlsruhe auftreten.

Dienstag, 1. September 2015

Glanzlichter #3: "Warum isst du den Äpfel? Die werden doch von Bienen bestäubt und sind damit nicht vegan!"

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung

#3: "Warum isst du den Äpfel? Die werden doch von Bienen bestäubt und sind damit nicht vegan!"

Gegen Massentierhaltung! Für handbestäubte Äpfel!
Ich gebe zu, dass ich darüber noch nie nachgedacht hatte, aber es stimmt: Äpfel müssen bestäubt werden. Dazu werden Bienen gehalten. Somit sind Äpfel nicht vegan. Schlimm genug, dass wir sie zur Bestäubung der Blüten zwingen. In der Natur würden die das nie freiwillig machen. Da sammeln sie ja bekanntlich den Zucker von Marmeladengläsern auf Picknickdecken ein. Nein, wir halten die armen Tiere auch noch zu Massen auf engstem Raum. Man muss nur mal nach "Bienenstock" googeln. Schreckliche Bilder findet man da. Tausende Tiere, die kaum genug Platz haben, ihre Flügel auszubreiten. Es sollte eine EU-Verordnung geben, die zumindest drei Quadratzentimeter Platz pro Tier vorschreibt. Noch dazu gibt es in einem Bienenstock nicht einmal Licht. Die Leben in völliger Dunkelheit. Geht mal an einem Bienenstock vorbei! Die summen ganz schrecklich vor Pein. Auf Youtube habe ich ein Video gefunden, auf dem man sieht wie desorientiert und wirr diese Tiere dadurch umherlaufen. Diese Praxis will ich nicht mehr unterstützen. Es gibt ja Alternativen. China hat beispielsweise schon begonnen von Hand zu bestäuben. Die nehmen nicht nur Menschen- sondern auch Tierrechte ernst. Ich jedenfalls esse jetzt nur noch Äpfel, die aus China stammen. Es sei denn ich fände Bienen, die Apfelblüten freiwillig bestäubten. Aber in was für einer verrückten Welt sollte es denn sowas geben? Rindsleder ist ja auch nur dann vegan, wenn es nicht vom Rind stammt und kein Leder ist. 





Mittwoch, 26. August 2015

Soja-Joghurt selbst gemacht

Ja, wer lugt denn da hervor?
Dennis‘ Rezept mit der veganen Zaziki hatte mich inspiriert, es am Samstag mal mit einem selbstgemachten Soja-Joghurt zu versuchen. Immerhin gibt es Soja-Joghurt – ganz im Gegensatz zu seinen milchigen Brüdern – nicht im Mehrwegglas. Zwar gibt es plastikmüllsparende Alternativen, z. B. der sehr leckere Joghurt Sojade, der eine nur sehr dünne Plastikhülle hat, die von etwas dickerem Papier umgeben ist, das man, sobald der Joghurt gegessen ist, abziehen und im Papiermüll entsorgen kann. Es geht aber doch auch ohne. Zunächst war die Frage: Woher bekomme ich einen Joghurt-Bereiter? Meine Eltern hatten mal einen, doch den zu finden, erwies sich als unmöglich. Eine Facebook-Anfrage führte immerhin zu einigen Ratschlägen, z. B. in eine Isolierkanne einfüllen, in der vorher 45 Grad warmes Wasser war oder unter die warme Bettdecke damit. Da ich jedoch nicht Gefahr laufen wollte, morgens – nach mich befallener  Vergesslichkeit – in Joghurt zu erwachen, entschied ich mich für eine semi-professionelle Variante: Mein Wasserkocher kann verschiedene Temperaturgrade bedienen und halten, erfreulicherweise auch die für die Joghurtbereitung erstrebenswerten 40° Celsius. Auch eine schmale Flasche zur Bereitung von 500 ml Joghurt war schnell gefunden. Die Milch habe ich übrigens mit dem Soja-Milch-Bereiter gemacht (Soyabella: Bohnen über Nacht einweichen, rein in den Behälter, anstellen und 20 Minuten später habe ich einen Liter Milch und zwei Hände voll Okara. Kein Vergleich zur manuellen Bereitung) Ans Werk!

Zutaten
500 ml Soja-Milch
12,5 g vegane Joghurtkulturen (z. B. My.Yo)

Soja-Joghurt mit Vanillezucker und Zimt
Die Joghurtkulturen habe ich in die Flasche gefüllt, dann die 40-45 Grad warme Soja-Milch dazu gegossen, ordentlich geschüttelt und das Ganze dann 14 Stunden bei 40 Grad in den Wasserkocher gestellt. Ich hatte in Erinnerung, dass die Joghurt-Kulturen Ruhe und Dunkelheit brauchen. Daher deckte ich sie mit einem dunklen Küchenhandtuch zu und sagte den Kindern, der Joghurt müsse jetzt schlafen und sie ganz, ganz ruhig sein.
Am Abend hatte ich einen tatsächlich schnittfesten Joghurt. Toll für den Joghurt, blöd für mich, da er ja in einer Flasche ist. Über Nacht lag er dann im Kühlschrank und zog etwas Wasser. Morgens war er nicht mehr schnittfest – gut für mich und die Flasche. Zusammen mit einem Löffel selbst gemachten Vanillezucker (einfach vom Kochen übrig gebliebene ausgekratzte Vanilleschoten zusammen mit Zucker einschließen – er übernimmt ganz wunderbar das Aroma) durfte ich morgens meinen ersten selbstgemachten Soja-Joghurt testen. Er war leicht getreidig im Geschmack, aber wunderbar joghurtig.
Mittwochs und samstags mache ich mir jetzt immer mindestens einen Liter Sojamilch und aus der Hälfte davon Joghurt. Damit ich nicht immer das vergleichsweise teure Pulver mit den Joghurtkulturen nutzen muss, nehme ich 50 ml von dem fertigen Joghurt und impfe die Soja-Milch damit. Über Nacht gab das auch schon nach 10 Stunden mit gleicher Prozedur einen schönen 500-ml-Joghurt.
Zaziki ohne Plastik-Müll – Dein Weg ist geebnet!


Kurzanleitung
-          Soja-Milch auf 45 Grad bringen
-          Mit 12,5 g Joghurtkulturen vermengen
-          Bei 40-45 Grad 12-14 Stunden in Ruhe und Dunkelheit arbeiten lassen

-          Dann kühlen und genießen